Silber als Anlagemetall, eine Einführung

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Zusammenfassung:

  • Silber hat als Industrie- und Anlageprodukt hohe Bedeutung, vor allem in Technologie und Schmuck.
  • Das Edelmetall wird meist als Nebenprodukt in Minen gewonnen; Recycling spielt eine geringere Rolle.
  • Die Nachfrage übersteigt die jährliche Produktion, was auf steigende Preise hoffen lässt.
  • Risiken wie technologische Innovationen oder Recycling könnten die Nachfrage senken.
  • In Schweizer Zollfreilagern kann Silber ohne Mehrwertsteuer erworben werden.

 

Einleitung

Der zuletzt stark gestiegene Silberpreis rückt das weiße Edelmetall wieder in den Fokus vieler Anleger. Silber gilt als ein vielseitiges Industriemetall mit großer Nachfrage, sowohl in der Elektronik als auch in der Schmuckproduktion. Doch was macht Silber besonders attraktiv und warum setzen viele Anleger auf weiterhin steigende Preise? Dieser Artikel beleuchtet die vielseitige Bedeutung von Silber, seinen Abbau und die Rolle, die es im Investmentbereich spielt. Zudem gehen wir auf steuerliche Aspekte wie die Umsatzsteuer und Schweizer Zollfreilager ein.

 

Welche Bedeutung hat Silber?

Silber ist in der Industrie unverzichtbar. Das Metall ist für zahlreiche Anwendungen gefragt, darunter die Elektronik, wo es aufgrund seiner hohen Leitfähigkeit genutzt wird, sowie in der Medizinaltechnik und der Fotografie. Auch in der Solarindustrie spielt Silber eine zentrale Rolle, da es in Solarpanels verbaut wird. Insgesamt beläuft sich die Industrielle Nachfrage auf ungefähr 22 Tsd. Tonnen. Die Nachfrage nach Silber in der Schmuckbranche bleibt ebenfalls stark, sowohl für reinen Silberschmuck als auch als Legierungsmetall zur Stabilisierung von Goldschmuck werden Jährlich 6,5 Tsd. Tonnen benötigt. Die breite industrielle Nutzung und die anhaltende Nachfrage aus der Schmuckbranche machen Silber zu einem besonders wertvollen Rohstoff. Aus diesem Grund ist Silber auch als Anlageprodukt beliebt, jährlich enden ungefähr 6,5 Tsd. Tonnen in Tresoren von Anlegern.

 

So wird Silber gewonnen

Silber wird weltweit in Minen abgebaut, kommt jedoch selten in reiner Form vor, sondern meist als Begleitmetall in Verbindung mit Zink, Blei, Kupfer oder Gold. Die größten Silbermengen stammen deshalb aus Minen, die sich primär auf diese Metalle konzentrieren. Nur ein kleiner Teil des Silbers wird in reinen Silberminen gefördert.

Ein beachtlicher Teil des Silberbedarfs wird inzwischen durch Recycling gedeckt: Rund ein Fünftel der weltweiten Nachfrage kann durch die Wiederaufbereitung alter Silberprodukte und Industrieabfälle gedeckt werden. Dieser Anteil zeigt, dass Recycling zwar zunehmend an Bedeutung gewinnt, jedoch weiterhin einen relativ kleinen Beitrag im Vergleich zum gesamten Bedarf leistet. Die Aufbereitung ist zwar ökologisch wertvoll, aber technisch aufwändiger und daher oft teurer als der Abbau frischen Silbers. Dennoch wird erwartet, dass der Anteil des recycelten Silbers in den kommenden Jahren langsam steigt, da die natürlichen Ressourcen begrenzt sind.

 

Das Verhältnis von neu gewonnenem Silber zum jährlichen Verbrauch

In den letzten Jahren hat der weltweite Verbrauch an Silber die jährliche Produktion überstiegen. Diese Entwicklung führt zu einer sinkenden sogenannten „Stock-to-Flow“-Ratio, also dem Verhältnis von gefördertem Silber zur bestehenden Menge. Solange die Nachfrage größer bleibt als die jährliche Gewinnung, könnte dies langfristig einen Preisanstieg begünstigen.

 

Warum kaufen Anleger Silber?

Silber wird von Anlegern oft als attraktiver Wertspeicher gesehen, in der Hoffnung auf Preissteigerungen aufgrund steigender Nachfrage und begrenzter Vorkommen. Neben den möglichen Chancen birgt das jedoch auch Risiken. Die Nachfrage könnte durch technische Innovationen sinken, etwa wenn neue Materialien Silber in bestimmten Anwendungen ersetzen. Die Industrie könnte zudem effizientere Verfahren entwickeln, um weniger Silber einzusetzen, was die Nachfrage ebenfalls verringern könnte. Ein plötzlicher Anstieg im Silber-Recycling wäre ebenfalls eine Möglichkeit, die den Preis beeinflussen könnte. Außerdem macht ein steigender Silberpreis die Erschließung neuer Vorkommen attraktiver oder sogar erst profitabel, was wiederum das Angebot erhöht. Anleger sollten diese Aspekte stets berücksichtigen.

 

Der Nachteil der Umsatzsteuer

Als Rohstoff ist Silber in den meisten Ländern mehrwertsteuerpflichtig, was den Kaufpreis für Anleger erhöht. Bis 2022 konnten Edelmetallhändler in Deutschland jedoch durch die sogenannte Differenzbesteuerung die Steuerbelastung reduzieren, indem sie Silbermünzen außerhalb der EU kauften und mit geringerer Steuer weiterverkauften. Diese Praxis ist mittlerweile verboten, jedoch bieten Händler über Polen weiterhin die Möglichkeit, differenzbesteuertes Silber zu erwerben. Es ist jedoch möglich, dass auch diese Option künftig eingeschränkt wird.

 

Zollfreilager in der Schweiz

Eine attraktive Möglichkeit, Silber ohne Mehrwertsteuer zu kaufen, sind Zollfreilager in der Schweiz. Anleger können Silber steuerfrei erwerben, wenn es direkt in ein solches Lager geliefert wird. Da das Silber das Zollfreilager nicht verlässt, entfällt die Mehrwertsteuerpflicht. Beim späteren Verkauf des Silbers muss ebenfalls keine Mehrwertsteuer gezahlt werden, was für viele Anleger eine interessante steuerliche Erleichterung darstellt.

 

Handel von Silber direkt mit anderen Anlegern

Da Silber nur mit Umsatzsteuer und ebenso hohen Aufschlägen gekauft werden kann, lohnt es sich für Sparer Silber auch von anderen Privatpersonen zu erwerben oder an solche zu verkaufen. Dabei sollten Privatpersonen jedoch nur seriöse Internet-Plattformen oder sogar spezialisierte Flohmärkte oder Messen nutzen.

 

Fazit

Silber ist ein glänzendes Edelmetall mit großer Bedeutung in verschiedenen Industrien und gleichzeitig eine beliebte Wertanlage. Die Nachfrage könnte auch zukünftig durch technologische Entwicklungen oder Recyclingmassnahmen beeinflusst werden. Steuerliche Vorteile durch Schweizer Zollfreilager bieten jedoch eine Möglichkeit, Silber besonders vorteilhaft zu kaufen und auf steigende Preise zu setzen.

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